In einer ersten Stellungnahme zu den im Nachbarland medial kolportierten Neuigkeiten aus Tschechien sagen heute OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger und LAbg Josef Naderer: „Unser Einsatz für die Aufwertung der Summerauerbahn zu einer internationalen Hochleistungsstrecke hat offenbar ein erstes Ziel erreicht. Zunächst hatten die ÖBB das Projekt ja neuerlich negiert und nicht in das Zielnetz 2040 aufgenommen. Jetzt gibt es offensichtlich Licht am Ende eines jahrelangen Tunnels. Daher sollten die Ergebnisse der Trassenstudie jetzt auch rasch und detailliert vorgelegt werden“, appellieren Hiegelsberger und Naderer an die ÖBB.
„Region Freistadt und Wirtschaftsraum Oberösterreich brauchen Hochleistungsstrecke!“
Dabei verweisen der OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger und OÖVP-Bezirksobmann Josef Naderer neuerlich auf die raschen Baufortschritte der tschechischen Seite bei der Heranführung des Autobahnnetzes bis zur Staatsgrenze, auf das schon jetzt hohe und steigende LKW-Aufkommen auf der S10, sowie auf neue Daten, wonach die Bahn im grenzüberschreitenden Güter-Verkehr via Tschechien aktuell massiv an Marktanteilen verloren hat: „All das sind Parameter, die eindeutig für die Planung und Errichtung einer Hochleistungsstrecke zwischen Linz-Budweis-Prag sprechen. Dass das Projekt zunächst nicht in das mittelfristige Bauprogramm der ÖBB aufgenommen wurde, ist nach wie vor unverständlich. Die auch auf unseren Druck hin eingeleitete Trassenstudie ist daher ein Lichtblick für die Region Freistadt und den Wirtschaftsraum Oberösterreich.“
Bahntransport verliert derzeit und LKW-Verkehr steigt
Die Daten der Statistik Austria für den Gütertransport per Bahn auf den Verbindungen zwischen Österreich und Tschechien zeigen: im Zeitraum 2017-2024 haben Österreichs Warenexporte nach und Warenimport aus Tschechien insgesamt jeweils um +28 Prozent zugenommen. Aber, im Bahn-Güterverkehr zwischen Österreich und Tschechien zeigen sich massive Einbußen: Österreichs Bahn-Tonnagen aus Tschechien sind im Zeitraum 2017-2024 um minus 48 Prozent nach unten gegangen und Österreichs Bahn-Tonnagen nach Tschechien um minus 28 Prozent. Hiegelsberger verweist zudem auf eine schon länger vorliegende erste ÖBB-Projektstudie zur Errichtung einer Hochleistungsstrecke Linz-Freistadt-Summerau: In diesen Unterlagen wird dieses Projekt in seiner Wirkung mit 75,5 Punkten deutlich höher bewertet als der Schnitt der derzeit österreichweit geplanten Bahnprojekte (46 Punkte).
Richtungsweisende Tage für OÖ und die Region Freistadt
„Summa summarum sind dies nun offenbar richtungsweisende Tage für die Verkehrsanbindung Oberösterreichs an Tschechien und für die Entlastung der Bevölkerung entlang der Straßenverbindung. Wir erwarten nämlich seitens des Verkehrsministeriums jetzt eine Entscheidung für den reibungslosen Weiterbau der S10 bis zur Staatsgrenze sowie auf Basis der aktuellen Meldungen aus Tschechien auch neue Weichenstellungen hin zu einer Hochleistungsbahn. Das sind zwei Seiten einer Medaille“, unterstreichten Hiegelsberger und Naderer die Position Oberösterreichs. Dabei nehmen sie Bezug auf Meldungen vom Wochenende, wonach das Verkehrsministerium in diesen Tagen eine Grundsatzentscheidung bezüglich des S10-Abschnitts Rainbach Nord-Wullowitz treffen werde.